
Nahrungsergänzungsmittel oder doch lieber Petersilie? Petersilie! Sie ist keine Deko für den Tellerrand, sondern als Vitalstofflieferant besser als jede Multivitamintablette. Und das Schöne: sie kostet nur einen Bruchteil dessen, was ihr für ein Multivitaminpräparat ausgeben müsstest. Was also ist drin in diesem grünen Wunder? Fast die ganze Bandbreite an Vitaminen: lebenswichtige B-Vitamine, wie Vitamin B1, B2, B3, B5, B6 und sogar Vitamin B12. Diese Vitamine spielen eine wichtige Rolle im Kohlenhydrat-, Fett- und Eiweißstoffwechsel, indem sie als Co-Enzyme im menschlichen Körper wirken. Weitere antioxidative Vitamine in Petersilie sind: Vitamin A, Beta-Karotin, Vitamin C, Vitamin E, Zeaxanthin, Lutein und Cryptoxanthin. Das Vitamin C übernimmt im Körper eine Vielzahl von Aufgaben. Es schützt vor Schäden durch freie Radikale, besitzt starke entzündungshemmende Eigenschaften und wirkt sehr positiv bei Erkrankungen wie Arthrose und rheumatoider Arthritis. Vitamin C ist außerdem für die gesunde Funktion des Immunsystems wichtig, hilft wiederkehrende Ohrenentzündungen und Erkältungen zu verhindern. Petersilie ist zusätzlich eine fantastische Quelle für Mineralstoffe und Spurenelemente – und all das in bester organischer, also leicht verwertbarer Qualität: Kalium, Kalzium, Phosphor, Schwefel, Mangan, Eisen und Magnesium. 100 Gramm frische Petersilie liefert 554mg Kalium und deckt damit bereits 12 Prozent des Tagesbedarfs. Kalium ist die Hauptkomponente der Zell- und Körperflüssigkeiten und hilft die Herzfrequenz und den Blutdruck zu regulieren. Eisen benötigt unser Körper für die Herstellung von Hämoglobin, dem roten Blutfarbsoff und wichtigem Sauerstoffträger. Mangan nutzt der Körper wiederum als Co-Faktor für das antioxidative Enzym Superoxiddismutase und sorgt für mehr Energie.
Petersilie enthält außerdem viel Chlorophyll. Damit kann sie unser Blut reinigen, neues Blut bilden sowie Leber und Nieren bei der Entgiftung unterstützen. Chlorophyll ist gemeinsam mit den ätherischen Ölen der Petersilie außerdem für die geruchsbindenden Eigenschaften der kleinen Gewürzpflanze verantwortlich. Wer nämlich regelmäßig Petersilie kaut, der erfreut seine Mitmenschen mit frischem Körper- und Mundgeruch. Petersilie ist also nicht nur als Küchenkraut, sondern auch als Heilmittel verwendbar. Sie hilft bei Sodbrennen, steigert das Leistungsvermögen, bekämpft Erschöpfungszustände, stärkt das Herz, löst Cholesterin in den Venen auf, unterstützt die Nebennieren, härtet die Zähne, baut Knochen auf, beugt Geburtsfehlern vor, verbessert die Nährstoffaufnahme, beseitigt das Völlegefühl im Magen, reduziert Entzündungen, motiviert die körpereigenen Abwehrkräfte und reguliert das Hormonsystem. In der Pflanzenheilkunde wird Petersilie traditionell als sogenanntes Aquaretikum zur allgemeinen Aufmunterung von Nieren, Blase und den Harnwegen eingesetzt. Ein Aquaretikum ist eine Heilpflanze, die zur Durchspülungstherapie eingesetzt werden kann, weil sie – während gleichzeitig viel Wasser oder Kräutertee getrunken wird – die Urinausscheidung fördert. Gleichzeitig werden Krankheitserreger aus dem Körper gespült, und auch das Wachstum von Nieren- und Blasensteinen wird gehemmt. Petersilie befreit den Körper von Schlacken und überflüssigen Stoffen, die andernfalls in Form von Steinen in den Organen gespeichert und früher oder später Beschwerden verursachen würden und versorgt den Organismus gleichzeitig mit wertvollen Mineralien. Bei schwerwiegenden Nierenfunktionsstörungen jedoch ist oft eine kaliumarme Diät erforderlich. In solchen Extremfällen muss Petersilie leider gemieden werden.
Die ätherischen Öle der Petersilie verleihen der Pflanze nicht nur ihr charakteristisches Aroma, sondern auch eine ganz besondere Fähigkeit: gelangen krebserregende Stoffe über die Luft in die Lungen (z. B. Substanzen aus Zigarettenqualm oder dem Rauch von Holzkohle), dann werden sie von den ätherischen Ölen der Petersilie neutralisiert. Dieser Effekt könnte der Grund dafür sein, dass Petersilie zur Vorbeugung von Lungenkrebs empfohlen wird.
Kulinarisch kann Petersilie überall eingesetzt werden. Lecker ist sie zum Beispiel als Zutat in grünen Smoothies. Als Kraut in warmen Gerichten darf sie nicht zu lange gegart werden, sonst verliert sie ihr Aroma. Am besten man gibt sie am Schluss hinzu und stellt den Herd dann ab. Auch die Wurzel der Petersilie kann verwendet werden, zum Beispiel in Suppen.
Thema in der nächsten Ausgabe, die am 11. April 2016 erscheint: Kurkuma